Saharastaub in der Luft

5 04 2024

So, nun hab ich es auch geschafft, über die 60er Schwelle zu kommen. Als Jugendlicher war die „60“ irgendwas kurz vorm Sarg – und nu? Nun bin ich auch 60 und es ist gar nicht sooo schlimm. Das hab ich dann auch mit meiner kompletten Familie gefeiert, im Seebad Lubmin auf der Alten Wetterstation und abends dann in der „Düne8“, einem italienischen Restaurant. An diesem samstag, dem Karsamstag, war das Land in ein weiches, weißes Licht gehüllt, das vom feinen, gelblichen Saharastaub herrührte. Das sah schon sehr spooky aus.





LebensZeichen

3 11 2020

Lange Zeit der Stille hier auf meinem Blog – ja, Facebook, Instagram und ähnliche Plattformen machen klassische Blogs tot, also fast tot. Jetzt, in der nun coronabedingt erzwungenen Stille in der analogen Welt ist vielleicht auch wieder etwas mehr Zeit, in der digitalen Welt etwas aktiver zu werden. Es ist ja in der vergangene Zeit viel passiert, sehr viel passiert. Da geht es vom eigenen Kinde über viele kleine Rehlein und Damirsche(die eigentlich Rothirsche sind) bis hin zu den jüngsten Entwicklungen in Sachen Corona. Heute nun in den USA die Qual der Wahl, von der ich inständig hoffe, daß es das Trumpeltier sowas von hinwegfegt.

Corona? Ja mir und meiner LeuchtturmWärterin Bigi versaut das fiese Tierchen „nur“ den langersehnten Urlaub auf unserer LieblingsInsel Pellworm, während es vielen Menschen im Land gerade die blanke Existenz kaputtmacht. Vielen bricht ihr Berufsleben weg, die lebensnotwendigen Einnahmen, um Miete, Nahrung usw. bezahlen zu können. So gesehen habe ich keinen Grund, in irgendeiner Weise zu klagen. Mach ich auch nicht. Ich bleibe in der Hoffnung, daß diese Krise irgendwann im Lauf des Jahres 2021 über ihren Höhepunkt kommt, daß GastwirtInnen, Sportvereine, Kulturstätten das alles überleben. Also bleibt alle gesund, virenfrei und gesegnet!





HÖÖÖÖREN, wo der Hase läuft…

21 01 2019

Wie wichtig es ist, ein Geräusch auch orten zu können, weiß man für gewöhnlich erst, wenn es nicht mehr geht. Auch wie schön Musik wieder ist, die auch stereo zu hören ist weiß man um so mehr zu schätzen, wenn dies nach langer Zeit, sehr langer Zeit wieder geht.

krankenhaus

Und so bin ich gerade heute sehr sehr dankbar für Arbeit gleich mehrerer Dres., die mir in den vergangenen 10 Monaten gehörtechnisch wieder aufd Pferd geholfen haben. Den Rest des Beitrags lesen »





Licht der Hoffnung aus Johannesburg

18 01 2019

Soweto – das steht für „South-West-Township“ und liegt in der Nähe von Johannesburg. Aus Deutschland kam eine Idee, die in Südafrika zum Leben erwachte. Eine Idee, die für die Einwohner der Johannesburger Randbezirke Soweto und Alexandra in zweierlei Hinsicht ein Hoffnungslicht darstellt. Einmal haben 65 Menschen aus den beiden Townships, den Armenvierteln von Johannesburg durch dieses Projekt Lohn und Brot gefunden. Zum Anderen produzieren diese Menschen überwiegend in Handarbeit einfach zu bedienende Solar-Laternen in zwei Größen. Solarlaternen, die ungefähr so hell leuchten wie eine dicke Kerze. Ziel der „Sonnenglas“ Hersteller ist es einmal, den Bewohnern der Gegenden ohne Stromversorgung ein brauchbares Licht für die Nacht zu ermöglichen, das im Gegensatz zu Kerzen und Öllampen keinerlei Brandgefahr mehr birgt und trotzdem hell genug ist, um auch lesen zu können. Die Sonnengläser erfreuen sich großer Beliebtheit in Südafrika, auch hier in Deutschland sind sie praktisch und vielseitig einsetzbar für Camper, Angler, Bauwagenbewohner oder einfach als Schmuck in der Wohnung, denn man kann dekorative Dinge in die Gläser legen, die dann einfach ins richtige Licht gerückt werden. Ja, sie sind mit knapp 30 Euro pro Stück kein billiges Vergnügen, doch sind sie fair hergestellt, auf Nachhaltigkeit und lange Lebensdauer ausgelegt und die Solar- Elektronik kann am Ende ihrer Lebensdauer eingeschickt und ausgetauscht werden. Nachhaltigkeit bedeutet also Wiederverwendung der meisten Teile dieser sehr solide gebauten Laterne. Mit jedem Sonnenglas, das wir hier in Deutschland erwerben, unterstützen wir dieses Projekt.  Zwei von ihnen hab ich schon verschenkt und eine steht nun auch bei mir.  zurSonnenglasseite

wolf2296





LebensZeichen…

11 01 2019

Ja, mich gibt es noch. Und dieses noch recht neue Jahr beginnt für mich mit einem Aufenthalt im kranken Haus. Dort gebe ich mich in die Hände eines Feinmechanikers unter den Chirurgen, der es hoffentlich schaffen wird, meine doch recht kaputte linke Radartüte wieder einigermaßen hinzubekommen. Das muß ja noch ca 10Jahre mindestens funktionieren. Oiso mal Daumendrücken, Ihr Lieben. Ich melde mich hier wieder, wenn die Kuh vom Eis ist und hoffentlich das Öhrchen wieder geht äääh hört.

Leuchtturm Pellworm

Ich werde auf jeden Fall berichten ob und wie das dann geklappt hat und ich wünsche mir, endlich mal wieder stereo zu hören, wieder einen Klang auch orten zu können…





Fast drei Jahre Stille…

9 09 2018

für detlevdie Zeit rennt und macht mehr als deutlich, wie vergänglich alles ist, wie schnellebig und unstet unsere Zeit ist. Schnellebig und kurzatmig scheint alles immer schneller und schneller gehen zu wollen. Mehr und mehr können und wollen da nicht mehr mitkommen, kommen auch nicht mehr mit. Immer mehr verweigern sich auch ganz bewußt diesem „immer schneller, immer mehr, immer effizienter“ und das ist auch gut so. In einem endlichen System gibt es keine ewigwährende Steigerung.

Wie endlich alles Sein ist wird uns leider immer erst bewußt, wenn aus dem nahen Umfeld jemand aus dem Leben gerissen wird. Dann stehen wir am Meer, gedenken dessen, der in dem Moment seinen letzten Liegeplatz anläuft. Einen Moment steht alles still, hält alles an, wird alles Treiben um uns herum unwichtig.

 





fast vorbei…

31 12 2015

ist das Jahr 2015. Es war kein einfaches Jahr, kein „normales“ Jahr und hatte trotzdem einige schöne Momente am Start. Es wurde am Ende des Jahres zeitlich so eng, daß für Blogschreiberei oder Photographieren so gut wie keine Zeit mehr blieb. Oft endete ein Tag erst nach Mitternacht, viele Menschen, die über einen längeren Zeitraum in einer Sporthalle hausen mußten. Viele Helfer verbrachten einen Großteil ihrer Zeit in ebendieser Halle, um den Neuankömmlingen zu zeigen, daß es in unserem Land viele Menschen gibt, die einfach für sie da sind, den Anfeindungen einiger Weniger zum Trotz. Wir waren da, als draußen Autos vorfuhren, aus deren Fenstern Böller geflogen kamen, bei deren Detonation unsere Flüchtlinge zusammenzuckten angesichts der Erlebnisse, die sie in ihren Heimatorten durchmachen mußten. So lernten wir diese größtenteils liebenswerten Leute aus Syrien nach und nach näher kennen, mußte ich mit meinem rudimentären Englisch herumdilettieren, daß es einen Hund mitsamt der Hütte jammerte. Aber irgendwie verstanden wir uns doch und ich erfuhr viel über die Situation, vor der diese Menschen flohen.                                          Und nun beginnt ein Jahr, in dem neue beunruhigende Entwicklungen raumgreifen. Da wäre der Krieg des Sultans Erdogan gegen die Kurden und da wäre die jüngste Bedrohung der polnischen Medienlandschaft durch die Partei „Recht und Gerechtigkeit“, die nachdem sie das Verfassungsgericht weitgehend kaltgestellt hat nun dabei ist, den Öffentliche-Rechtlichen Rundfunk in Polen „gleichzuschalten“. Es sind Vorgänge, wie sie in Deutschland nach der Wahl Adolf Nazis zum Kanzler ähnlich stattgefunden haben. Ich hoffe, daß die Demokratie in Polen stark genug ist, diese Angriffe abzuwehren. Das Jahr 2016 wird für die Europäische Union zur Nagelprobe. Sie wird wohl zerbrechen an den Anforderungen, die nun an sie gestellt werden und die zu erfüllen sie zwar in der Lage, aber augenscheinlich nicht willens ist. So wünsche ich aber Euch allen, die Ihr hier noch längsseits kommt, einen guten Rutsch in das neue Jahr, persönliches Glück, Gesundheit und Gottes Segen – und für mich, daß es wieder etwas größere Zeitfenster  für mich und Bigi, meine LeuchtturmWärterin. Also seid und bleibt behütet, kommt gut „rüber“ und vielleicht lesen wir uns hier auch wieder etwas häufiger. AutofahrenUnd bleibt mit Euren Fahrzeugen auch 2016 artig auf der Straße…





Frischluft im Lande….

9 07 2015

nach der brütenden Hitze der vergangenen Tage ist nun seit einiger Zeit wieder viel Luft waagerecht unterwegs. Die vielen Gewitter, die in fast ganz Deutschland wieder zu erheblichen Schäden geführt haben, waren hier oben im Nordosten nur noch in Resten vorhanden. Diese Reste reichten aber für ein paar wunderschöne Blitzfeuerwerke am Himmel, die gottlob hier alles in Ruhe ließen. Regen gab es in dem Zusammenhang mal schlappe 0,3 Liter pro Quadratmeter, wo im Raum Bonn taubeneigroße Hagelkörner herunterklönkerten. zweiblitzeüberwasserwolkenblitzDie Wärme des Wochenendes hat zumindestens bei uns hier oben die Wassertemperaturen ordentlich erhöht und ich war kurz vor diesem Gewitter auch nochmal drin, im badewannenwarmen Wasser am Lubminer Strand. Dann zog das aber recht schnell aus West kommend auf, worauf ich dann doch lieber raus bin, aus dem Wasser. Mit der Kamera im Anschlag hab ich dann die Wolkenbilder beobachtet und hier unten rehts ist sogar eine kleine Böenwalze zu erkennen. collage





Ein Besuch in Berlin,

4 06 2015

… der uns, meine LeuchtturmWärterin und mich zu Janna und SanTropez führte, und mit ihnen an einen Ort, der so voller PhotoMotive steckt, daß wir schon beschlossen haben, dort noch mindestens einmal hinzufahren, um diesen Ort zu anderen Jahreszeiten, bei anderem Wetter und Licht zu erkunden.

JüdFrH1Dieser größte europäische Jüdische Friedhof hat die unselige Hitlerei weitgehend unbeschadet überstanden, wohl auch deshalb, weil in den späten Dreißiger Jahren geplant war, dort eine breite Straße zu bauen, die dann den kompletten Friedhof vernichtet hätte. Dazu kam es aber dann nicht mehr, da D-Land Ende der Dreißiger Jahre andere Projekte verfolgte. Das Ende dieser Projekte ist bekannt. Und so gibt es ihn heute noch in (fast) unveränderter Form. In den Jahren der DDR lag er in einem Dornröschenschlaf, so wie es bei Jüdischen Friedhöfen ja auch gedacht ist. Nun sind dann doch viele Wege und Grabanlagen wieder freigeschnitten, Sichtachsen wiederhergestellt worden. Auch werden seit den Neuniger Jahren wieder vermehrt Bestattungen durchgeführt, da viele Juden aus Osteuropa mitlerweile wieder in Berlin leben – und natürlich auch sterben. JüdFrH2Die hier umgestürzeten Steine sind übrigens nicht von den braunen Horden Adolfs des GröFaZ umgeschmissen worden, sondern ganz allein irgendwann vom Sockel gekippt, da eine jüdische Grabstätte einmal angelegt und dann mehr oder weniger der Natur und der Zeit übergeben wird.JüdFrH3JüdFrH4Beginn und Ende des Rundgangs ist hier am Hauptportal der  Anlage, dessen Steine nochmal eindringlich erinnern an die dunkle Zeit in Deutschland, die an unsre Wachsamkeit gemahnen, die Wiederholung der Geschehnisse im Deutschland für alle Zeit zu verhindern. JüdFrH6





Die vielleicht letzten Bilder …

11 04 2015

…  der Reste des Hauses Waldesruh zwischen Neddemin und Neubrandenburg an der B-96, ja – ehemaligen B-96, die nun nur noch Landesstraße ist. Gegenüber der Bitumenfabrik und des Bahnhofs Neddemin – also des Haltepunkts der Bahn mit Bahnbetriebsgebäude gab es vom Anfang des 20. Jahrhunderts bis fast zum Ende der DDR das Ausflugslokal „Waldesruh“, ein schönes Haus mit Saal, das um die Wendezeit herum leer stand.  Irgendwann Anfang der 90er Jahre wurde das Haus dann zu einem Bordell umfunktioniert. Aus dem Haus Waldesruh wurde also eine Zeitlang das Haus Waldeslust. Dessen Betreiber hat wohl irgendwann mal nicht mehr rechtzeitig sein Schutzgeld gezahlt. Jedenfalls brannte das Haus vollständig aus – auch noch in den 90er Jahren und stand seitdem als Ruine, lange, lange Jahre. Es wurde mehr und mehr eins mit der umgebenden Landschaft und wehrte sich tapfer gegen Wind und Wetter. Eines Tages wuchsen sogar Bäume aus dem Innern. Der Vorplatz wurde in regelmäßigen Abständen zugemüllt und wieder beräumt und wieder zugemüllt und wieder beräumt….Waldeslust1 Über fünfzehn Jahre änderte sich wenig bis sich seit ca. zwei Jahren der Verfall doch erheblich beschleunigte. Nach Recherchen des NordKuriers bekamen angesichts höher und höher werdender Rohstoffpreise Baustoffdiebe Interesse an den schönen, roten Backsteinen des alten Hauses und somit erklärte sich das schnelle Schrumpfen des Hauses, an dem erst der obere Teil nördliche Giebelwand herunterkippte, kurze Zeit später die komplette nördliche Giebelwand fehlte. Was sich bis zum heutigen Tag über die vielen Jahre durch alle Unbill rettete, sind die drei oberen Glasscheiben des ersten Saalfensters, deren Ende nun auch bald gekommen zu sein scheint. Waldeslust2Waldeslust3