… als die Rote Armee das Lager Auschwitz erreichte. Befreit, wie es lange hieß, hat sie es nicht. Das Lager war am 27. Januar 1945 bereits evakuiert worden. Evakuiert hieß, daß die SS-Schergen die Häftlinge auf den Todesmarsch nach Westen schickten, der sie erstmal nach Ravensbrück, später weiter nach Bergen-Belsen führte. Im Lager Auschwitz waren noch die, die nicht mehr marschfähig waren. Menschliche Wracks, lebende Skelette, gezeichnet von jahrelanger Pein. Aber sie haben überlebt, wo gestorben wurde. Die Nazis haben über eine Million Menschen allein in Auschwitz ermordet, größtenteils Juden aus ganz Europa. 70Jahre nach dem Ende des Mordens in Auschwitz gibt es nur noch sehr wenige Zeitzeugen – auf Seiten der Opfer wie auch der Täter. Den einen oder anderen der Schergen von Auschwitz gibt es wohl noch. Einige hat die Gerichtsbarkeit in Deutschland kurz vor dem natürlichen Ende ihres Lebens noch gefaßt – richtig bestrafen konnte sie sie nicht mehr. Die müssen sich letztendlich vor einer Höheren Instanz verantworten, der sie sich nicht mehr entziehen können.
Unermeßliche Schuld, unermeßliches Leid, unermeßlicher Schmerz. Das sind Wunden, die nicht heilen, auch nach 70 Jahren nicht. Und nur so kann das Erinnern an dieses himmelschreiende Geschehen präsent bleiben – als stete Mahnung, so etwas in aller Zukunft zu verhindern. Vielleicht haben an diesem 27.Januar das letzte Mal Zeitzeugen von Auschwitz in Auschwitz ihre Stimme gegen das Vergessen erhoben. Und auch in meiner schönsten Hansestadt am Ryck wird daran gedacht.
Alle Fahnen in EretzYisrael stehen heute auf Halbmast. Für zwei Minuten hielten in Israel alle Menschen inne mit allem was sie taten. Stilles Gedenken für die sechs Millionen Ermordeten, sechs Millionen Menschen – umgekommen durch ein menschenverachtendes Regime, das in der Geschichte der Menschheit seines Gleichen sucht. Wachsamkeit gegenüber denen, die diese grausame Zeit verherrlichen, ist nach wie vor vonnöten. Das gilt nicht nur für Deutschland,. sondern momentan besonders auch für Ungarn, Tschechien, Frankreich, die Ukraine, Rußland, Griechenland. Wo die wirtschaftliche Lage sich verschlechtert, werden natürlich auch wieder Sündenböcke gesucht. Es ist beileibe kein einzig deutsches Phänomen, nein, es hat zu allen Zeiten Judenvefolgung gegeben und es gab sie in allen Ländern Europas. Nur die „deutsche Gründlichkeit“ in den späten Dreißiger bis frühen Vierziger Jahren blieb in der Welt haften und so wird eben nur auf Deutschland, nicht aber auf Polen oder Rußland mit Fingern gezeigt. Deutschland ist aber anders geworden, ist sich seiner Verantwortung bewußt. Die Deutschen passen auf ihre ewiggestrigen Landsleute auf und sorgen dafür, daß genau diese kein Oberwasser mehr bekommen. Wir müssen allerdings auch auf hier wohnende Leute achten, die auf Menschen einprügeln, nur weil sie aus Israel kommen, so geschehen kürzlich in Berlin durch palästinensische Jugendliche. Denen mußeindeutig gezeigt werden, daß das in D-Land eben NICHT so geht. Hier wäre es an der Zeit, daß unser Land ein Zeichen setzt – und Leuten, die es partout nicht begreifen, die Rote Karte zeigt. Jedes andere Land in Europa macht von diesem Recht auch Gebrauch.
für alle in der Nazidiktatur Umgekommenen. Das waren Juden, Andersdenkende, nationale Minderheiten in Deutschland, Antifaschisten, Kirchenleute, Angehörige aller europäischen Nationen, Homosexuelle. Eine Gedenkveranstaltung im Pommerschen Landesmuseum am Abend hatte das Los der Homosexuellen während der Hitlerei zum Thema. Ein Vortrag von Andreas Pretzel über die Entwicklung der Rechtsprechung gegen Homosexuelle vor der Weimarer Republik, vor dem Hitlerreich, wo beinahe der §175 StGB abgeschafft worden wäre. Das NS-Regime verschärfte die Gesetze gegen Schwule und grenzte diese aus, vernichtete ihre Existenzgrundlage, nahm ihnen ihre Dienstränge, akademische Titel und berufliche Perspektiven. Er sprach über einen Professor der Greifswalder Uni, der in der Zeit vor 1933 zu Ansehen und Wohlstand kam, Mitte der Dreißiger Jahre immer mehr drangsaliert und aufgrund des Paragraphen 175 verurteilt wurde und auch nach Ende des Nazireiches lange vergeblich um seine Rehabilitation kämpfte. Ein zweites Thema des Abends war ein Referat von Prof. Dr. Stefanie Endlich über die Denkmallandschaft in Berlin im Zusammenhang mit der Erinnerung an die Opfer der Nazidiktatur. Es ging neben dem Stelenfeld für die ermordeten Juden auch um die Gedenkstätte für die Sinti und Roma, die die Hitlerei nicht überlebten und um die in Sichtweite zum Stelenfeld stehende einzelne Betonstele als Gedenkort für die Homosexuellen, die dem Nazitum zum Opfer fielen.
6 Millionen Juden aus allen Ländern Europas kostete die von NaziDeutschland angestrebte sogenannte „Endlösung“ das Leben. 1,1Millionen davon wurden in Auschwitz ermordet. Mord im Schichtbetrieb, als technologischer Prozeß, mit Logistik und Dienstplan. Eine Tötungsfabrik mit direkter Bahnanbindung, wo die Deutsche Reichsbahn verharmlosend den Begriff „Reisende“ gebrauchte zur Bezeichnung der armen, in Viehwaggons zusammengepferchten Menschen, mit denen die Bahn noch ein großes Geschäft machte. Heute stehen vor allen öffentlichen Gebäuden, Polizeidienststellen, Rathäusern, Kasernen die Fahnen auf Halbmast, den Opfern der Shoah zum Gedenken, an dem Tag, der vor 68 Jahren den Überlebenden von Auschwitz die Befreiung brachte.
Und es gab in der unseligen Zeit, in den tausend Jahren von 1933 bis 1945 auch die Menschen in Deutschland, die sich der grausamen NaziHerrschaft verweigerten, die sich mit den ihnen zu Gebote stehenden Mitteln für ihre Nachbarn, Freunde und Mitarbeiter einsetzten, was in dieser dunklen Zeit sogar in der Hauptstadt dieses dunklen Reiches möglich war. Einer dieser Leute war der Berliner Besen- und Bürstenfabrikant Otto Weidt, in dessen Blinden-Werkstatt in der Rosenthaler Straße 39 jüdische Mitarbeiter Arbeit und Zuflucht fanden(Arbeitsbuch v. Alice Licht). Einige von ihnen haben das NaziReich überlebt dank der Zivilcourage dieses Mannes und seiner Frau, die zu ihren Mitarbeiterinnen gehalten haben, selbst als schon alles verloren schien. Zwei von den vielen, die dank seiner Fürsorge den Schergen des NaziStaates entkommen konnten sind Inge Deutschkron und Alice Licht. In der Werkstatt gab es einen getarnten, fensterlosen Raum, in den die jüdischen Mitarbeiterinnen flüchten konnten, wenn Kontrollen der Gestapo kamen. Selbst als durch Verrat alles aufflog, seine Leute nach Terezín deportiert wurden, ließ er sie nicht im Stich. Die Familie Weidt hat ÜberlebensPakete nach Terezín (Theresienstadt) geschickt, hat den Kontakt aufrechterhalten selbst bis an die Tore zur Hölle: Alice Licht ist nach Auschwitz verschleppt worden. Otto Weidt hatte den Schneid, mit den Erzeugnissen seiner Firma nach Auschwitz(oben mitte+rechts) zu reisen, den dortigen Chefs Offerten für Bürsten, Stuben- und Saalbesen zu unterbreiten und er hat es geschafft, seine Mitarbeiterin aus dem Vorhof zur Hölle zu holen. Sie ist in das Lager Groß Rosen verlegt worden, von wo ihr die Flucht gelang. Otto Weidt hat in der Nähe ein Zimmer angemietet, in das sie erstmal flüchten konnte
Hier ist der Raum in der Besenbinderei zu sehen, das Fenster war lichtdicht verschlossen, so daß niemandem auffiel, daß dort jemand sein könnte. Die Tür zu diesem Raum war hinter einem Schrank abgetarnt. Das Haus Rosenthaler Straße 39 in der Nähe der Hackeschen Höfe, die ehemalige Werkstatt Otto Weidt ist heute ein Museum, das ich hiermit jedem BerlinBesucher nahelegen möchte. Otto Weidt ist in der Jerusalemer Gedenkstätte Yad Vashem ein Baum und ein Gedenkstein als „Gerechter unter den Völkern“ gewidmet. Im Deutschen TaschenbuchVerlag liegt ein Buch vor, in dem Inge Deutschkron über ihr Leben und Überleben im Berlin der 1930er und -40er Jahre erzählt, unter anderem auch über ihre Zeit in der Besenbinderwerkstatt Otto Weidt.
Vor 69 Jahren, in Saloniki in Griechenland, die Deutsche Wehrmacht fällt in die Stadt ein, durchkreuzt die Pläne des jungen Estrongo Nachama, der wie sein Vater ins GetreideGeschäft einsteigen will „1943 schafften uns die Verbrecher ins Ghetto. Zwei Tage blieben wir da. Dann standen die Züge mit den Viehwaggons auf dem Gleis. Da sperrten sie uns rein. Acht Pferde oder 70 Menschen, das stand draußen dran. Wir nahmen nur Feigen, Rosinen und Brot mit, und dann fuhren wir. Acht Tage. Wohin? Nach Polen, hieß es. Die Endstation war
Auschwitz.“ Der Mann schweigt. Dann sagt er, wie oft beim Blick zurück: „Und so war’s.“
Auf der Rampe von Auschwitz wird er zum letzten Mal seine Eltern sehen. Seine Schwestern Matilde und Signora, seine Braut Regina.
Er selbst wird in Block 2 vegetieren, vor Schmerz singen, immer wieder Klagelieder, und bald „Sänger von Auschwitz“ heißen. Die Stimme rettet ihm das Leben. „Komm, Sänger, Stiefel putzen“, befehlen ihm SS-Männer und kriminelle Baracken-Chefs. „Sing uns italienische Lieder.“ Dafür werfen sie ihm wie einem Hund Brot vor die Füße. So überlebt Estrongo Nachama dort, wo gestorben wird.
An einem Wintertag im Januar 1945, wenige Tage vor der Befreiung des Lagers durch die Sowjet-Armee muß er auf seinen ersten Todesmarsch. „Immer nach Westen. Zehn Tage laufen, fast ohne Essen. Immer Gebrüll und Geschrei. Wer nicht mitkam, wurde erschossen. Sie trieben uns ins KZ Sachsenhausen bei Berlin. Ja, und so war’s.“
In Sachsenhausen aber kennt niemand den „Sänger von Auschwitz“. Estrongo Nachama hat nicht mehr genug Brot, und deshalb klaut er es. Dafür hängen sie ihn kopfüber an den Galgen, der heute noch in der Gedenkstätte steht, und schlagen ihm auf die Füße. Anschließend muß er zur Strafarbeit. Das bedeutet, die verknäulten Leiber aus der Gaskammer zu holen und in die Verbrennungsöfen zu schieben. „Das war grausam, so grausam.“ 50 Jahre haben nicht gereicht, um diese Bilder loszuwerden.
Ende April 1945 geht Estrongo Nachama auf seinen zweiten Todesmarsch. „Das hat gedauert bis 3. Mai, mein Freund. Wieder Erschießungen, kein Essen, kalt. Die Verbrecher “ Die Stimme des Kantors ist jetzt wieder laut. Er lehnt sich zurück in seinem Stuhl und streicht mit der Hand über den Tisch. Sein Blick geht in die Ferne, dorthin, wo nur er etwas sieht.
Er sieht seine Flucht, den Hühnerstall bei Falkensee, in dem er sich versteckt, und schließlich, morgens um fünf, die Russen, die ihn endgültig befreien. Der Weg durch die Hölle ist zu Ende. Nachama denkt, daß er den nächsten Zug besteigen wird, der nach Griechenland fährt. Er will in der Stadt leben, die er zuletzt durch die Luke eines Viehwaggons gesehen hat.
Estrongo Nachama besteigt in Falkensee den nächsten Zug, der nach Griechenland fahren soll, aber in Berlin ist die Reise schon zu Ende. Das gilt für den Zug, der nicht weiterfährt, und das gilt für das weitere Leben Nachamas. Er findet zuerst ein Zimmer und dann die Jüdische Gemeinde. In der Synagoge Pestalozzistraße hören die Glaubensbrüder zum ersten Mal seine Stimme. Sie überreden ihn, als Kantor in Berlin zu bleiben.
Am 1. Juli 1947 tritt er sein Amt an. Später wird er Oberkantor, bleibt in der Hauptstadt des Landes, das ihm und seiner Familie soviel Leid zugefügt hat. Irgendwann bekommt er einen Status, in den man nicht berufen werden kann. Estrongo Nachama wird eine Institution. Er betreut die Jüdische Gemeinde im Westen der geteilten Stadt und auch die im Osten. Er kümmert sich um die jüdischen Familien der amerikanischen Streitkräfte in Berlin. „Ich habe“, sagt er, „alle beerdigt. Und so war s.“
Eine Berliner Institution
Mehr als 50 Jahre auch singt Nachama wöchentlich im RIAS, später im DeutschlandRadio, zur wöchentlichen Sabbatfeier. Im Osten hat er eine Sendung im Berliner Rundfunk. Die politische Teilung der Stadt existiert, aber der Mann aus Saloniki läßt sie für sich nicht gelten. Er ist, wenn es das denn geben kann, ein Berliner Patriot und ein gesamtdeutscher Grieche. Schon bevor die Mauer stand, hat Nachama
Grenzen überschritten. „1949 bat mich ein Bischof, in einer Aachener Kirche zu singen. Aber wie konnte ich? Ich war in Auschwitz. Es kam für mich nicht in Frage. Schließlich habe ich doch zugesagt und seitdem immer wieder die Hand gereicht.“
Deshalb singt Nachama wenige Tage vor seinem 80. Geburtstag am 4. Mai 1998 auch wieder einmal im Berliner Dom. Vor Konzertbeginn küßt der Kantor Frauen auf die Wange, stellt Leute einander vor oder schwatzt ein bißchen mit Verehrern. Noch weiß er nicht genau, wie das Publikum nachher reagieren wird. Aber er plant schon zwei Zugaben. Schließlich ist er der Mann, der ein großes Namensschild
an der Tür hat. Später singt er „Lo Amut Ki Echje“: „Ich sterbe nicht, ich lebe.“
Auch Doris ist wieder da. Doris ist eine Frau aus Heppenheim, die zu jedem seiner Konzerte anreist. Egal, ob nach München, Dortmund oder eben Berlin. Sie drückt ihm Tüten in die Hand, und als Nachama auspackt, murmelt er: „Mensch, schon wieder zwei Krawatten, soviel Kram, soviel Geld ausgeben. Sind verrückt, die Frauen. Hier, auch noch Salbe für meine Füße.“
Am 13. Januar 2000 ist sein Lebensweg in Berlin zu Ende, seine Musik aber, die er mit dem RIAS- Kammerchor unter Uwe Gronostay und zusammen mit „seinem“ Organisten Harry Foss auf mehreren CDs veröffentlicht hat, sie lebt weiter, sie ist unsterblich. Dieser wunderbare Bariton begleitet mich seit Anfang der 90er Jahre.Damals hab ich ihn angerufen und um eine möglichst signierte CD gebeten. Diese „Große Neue Shabbatfeier“ ist bis heute meine wertvollste CD – mit einer von ihm mit einem handgeschriebenen Gruß versehenen Visitenkarte.
Zwei Gedenkminuten stoppten heute um 10Uhr Ortszeit das gesamte Leben, den Verkehr, die Geschäfte in EretzYisrael. Zwei Minuten ehrenden Gedenkens an sechs Millionen Menschen, die in der Shoah umkamen,dem von D-Land ausgehenden Grauen, das über Europa zog und so vielen Menschen den Tod brachte. Ortsnamen wie Treblinka, Auschwitz-Birkenau, Bergen- Belsen, Sobibor, Terezín, die sich in die Seelen der wenigen Überlebenden eingebrannt haben, sie werden auf ewig mit den Greueln der unseligen Hitlerei in Verbindung gebracht, obwohl heute in all diesen Orten ganz andere Generationen von Menschen wohnen.
Und es gab in der unseligen Zeit auch die Menschen in Deutschland, die sich der grausamen NaziHerrschaft verweigerten, die sich mit den ihnen zu Gebote stehenden Mitteln für ihre Nachbarn, Freunde und Mitarbeiter einsetzten, was in dieser dunklen Zeit sogar in der Hauptstadt dieses dunklen Reiches möglich war. Einer dieser Leute war der Berliner Besen- und Bürstenfabrikant Otto Weidt, in dessen Blinden-Werkstatt in der Rosenthaler Straße 39 jüdische Mitarbeiter Arbeit und Zuflucht fanden(Arbeitsbuch v. Alice Licht). Einige von ihnen haben das NaziReich überlebt dank der Zivilcourage dieses Mannes und seiner Frau, die zu ihren Mitarbeiterinnen gehalten haben, selbst als schon alles verloren schien. Zwei von den vielen, die dank seiner Fürsorge den Schergen des NaziStaates entkommen konnten sind Inge Deutschkron und Alice Licht. In der Werkstatt gab es einen getarnten, fensterlosen Raum, in den die jüdischen Mitarbeiterinnen flüchten koonnten, wenn Kontrollen der Gestapo kamen. Selbst als durch Verrat alles aufflog, seine Leute nach Terezín deportiert wurden, ließ er sie nicht im Stich. Die Familie Weidt hat ÜberlebensPakete nach Terezín (Theresienstadt) geschickt, hat den Kontakt aufrechterhalten selbst bis an die Tore zur Hölle: Alice Licht ist nach Auschwitz verschleppt worden. Otto Weidt hatte den Schneid, mit den Erzeugnissen seiner Firma nach Auschwitz(oben mitte+rechts) zu reisen, den dortigen Chefs Offerten für Bürsten, Stuben- und Saalbesen zu unterbreiten und er hat es geschafft, seine Mitarbeiterin aus dem Vorhof zur Hölle zu holen. Sie ist in das Lager Groß Rosen verlegt worden, von wo ihr die Flucht gelang. Otto Weidt hat in der Nähe ein Zimmer angemietet, in das sie erstmal flüchten konnte.Hier ist der Raum in der Besenbinderei zu sehen, das Fenster war lichtdicht verschlossen, so daß niemandem auffiel, daß dort jemand sein könnteDie Tür zu diesem Raum war hinter einem Schrank abgetarnt. Das Haus Rosenthaler Straße 39 ist noch immer unsaniert, die ehemalige Werkstatt Otto Weidt ist ein Museum, das ich hiermit jedem BerlinBesucher nahelegen möchte. Otto Weidt ist in der Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem ein Baum und ein Gedenkstein als Gerechter unter den Völkern gewidmet.
sei hier nochmal an einen anderen 9. November in Deutschland erinnert. Als an jenem Tag des Jahres 1938 in ganz Deutschland und in Österreich Synagogen brannten, Geschäfte und Wohnungen geplündert, verwüstet wurden, deren Inhaber wüstesten Beschimpfungen, Demütigungen und Mißhandlungen ausgesetzt waren, schaute ein Großteil der Leute erstarrt, entsetzt, teilweise sogar befürwortend zu. Was wir jetzt in Deutschland bei allem Besinnen und bei allen offiziellen JubelFeiern zum 20. Jahrestag des Mauerfalls immer präsent halten sollten: Verhindern wir mit allen zu Gebote stehenden Kräften, daß jemals wieder solch Ungeist in diesem, unserem Lande raumgreift!
Vielleicht denkt auch heute abend jemand an dieses finstere Kapitel.
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