VIERHUNDERT MENSCHEN SAGEN:

21 11 2012

 

Vierhundert Menschen gingen, angeregt durch den „Arbeitskreis Kirche und Judentum“ des KirchenKreises Pommern der NordKirche  die Orte in Greifswald ab, an denen StolperSteine lagen und auch bald wieder liegen werden. Der Rundgang begann halb Fünf in der Gützkower Straße 39 und erreichte alle Standorte der Steine in der Brüggstraße, in der Loefflerstraße,  am Pharmakologischen Institut, in der Domstraße.





ein stiller gruß

17 11 2012





Ich denke an EretzYisrael…

17 11 2012

und an die Leute in Tel-Aviv, in Jerusalem, in Gaza Stadt, in Betlehem, in Haifa, Akko, Kfar Blum, Ejn-Gedi, Elat, im WestJordanLand, auf den Golan-Höhen, am Kinnareth, am Toten Meer, auf Masada. Es ist Krieg, es bellt der Stahl, keiner gibt auch nur ein Jota breit Raum. In Gedanken bin ich mit den Menschen, die angstvoll in ihren Häusern sitzen, beten, bangen, hoffen – egal auf welcher Seite der Mauer.

Der EWIGE möge den Kriegführenden einen Weg weisen, der aus dem Unheil führt, denn die Menschen beiderseits der Grenzen können es nicht mehr. Die Feindseligkeiten haben eine Eigendynamik angenommen, die nur noch mit großer Mühe einzubremsen ist.





ganz still gegen Nazis…

15 11 2012

 

…und deren nächtlichen StolpersteinKlau leuchten immer mehr kleine Lichter in der Greifswalder Innenstadt. So haben sie es sich nicht gedacht, die Herren Nazis, daß eine ganze Stadt darauf achtet, daß die Lichter in der Nacht brennen und wieder angezündet werden, sollte der Wind (oder jemand Anderes ) sie auspusten.

Diese Lichter stehen am PapierHaus in der Brüggstraße, an der Loeffler-Straße 3 und an der Loeffler-Straße 23

Auch wenn die Wunden im Trottoir provisorisch verschlossen wurden, weil die Stadt ihrer Sicherungspflicht nachgekommen ist, werden die Lichter an den Stellen weiterbrennen – bis neue Stolpersteine gelegt werden. Und die Bürger dieser Stadt sorgen in einer Geldsammlung dafür, die auch aus anderen Städten wie Berlin und Hamburg mit unterstützt wird. Noch vor Jahresende werden die neuen Steine da sein, so der Künstler Gunter Demnig aus Köln.





Gerade heute ist es wichtig,

9 11 2012

wieder an die Ereignisse von vor 74 Jahren zu erinnern. Gerade heute, wo wieder deutsche Nazis gegen den Willen ders Großteils der Bevölkerung aufmarschieren, um Menschen einzuschüchtern, die aufgrund schwerer Not, Verfolgung und Bedrängnis vorerst in Deutschland Zuflucht gefunden haben.  Ich will kurz erzählen von einer Familie aus Afghanistan, die in der Nähe von Kabul lebte. Der Vater Wissenschaftler, die Mutter Lehrerin, sechs Kinder, der Älteste 24, die Jüngste 8, geregeltes Einkommen und ein Umfeld, in dem sich alle wohlfühlten. Mit dem TalibanTerror änderte sich das allerdings schlagartig. Anfeindungen standen von nun an auf der Tagesordnung. Die Mädchen der Familie auf eine Schule zu schicken, wurde zunehmend schwieriger und die Maßregelungen und Bedrohungen durch die neuen Machthaber gipfelten in dem Verlangen, die 17jährige Tochter mit einem örtlichen Talibanführer zu verheiraten. Das war das Signal zur Flucht. Zurecht wie ich finde. Und ich bin überzeugt, daß in 98% aller Fälle die Asylbewerber in ihren Heimatländern in eine ähnlich schwere Bredouille geraten sind und wir in Deutschland aufgerufen sind, diesen Menschen menschlich gegenüberzutreten. Diese afghanische Familie hat ihr Land unter bitteren Tränen verlassen, sie hat Familienmitglieder und Freunde zurücklassen müssen, die ihnen hier fehlen und die ihnen hier keiner ersetzen kann. Sie haben ihr vertrautes Umfeld verlassen müssen, weil sie dort an Leib und Leben bedroht sind. Die Kinder gehen hier bereits wieder an eine Schule, lernen die deutsche Sprache, nehmen sogar am Englischunterricht teil. Auch die Eltern besuchen den CrashKurs für die notwendigsten Kenntnisse hierzulande. Sie sind jetzt in Deutschland, sie werden eine ganze Weile in Deutschland bleiben.

Ich denke, wir haben in Deutschland, in Europa einfach die Pflicht, in Not geratenen Menschen zu helfen. Wir haben aber auch das Recht in Deutschland, die 2% von den zu uns Kommenden wieder auszuweisen,die sich unanständig benehmen, kriminelle Strukturen errichten, regionale Kleinkriege aus ihrer Heimat nach Deutschland tragen. Das ist auch die Pflicht Deutschlands, solchen Leuten die Tür zu weisen, was weder mit Fremdenfeindlichkeit noch mit Nazitum zu tun hat. Es ist eine Frage des Selbstschutzes, wozu jedes Land in der Welt im Interesse seiner eigenen Bürger berechtigt, ja verpflichtet ist. Solange Deutschland dieser, seiner Pflicht nicht oder nur sehr unzureichend nachkommt, fühlen sich seine Bürger alleingelassen mit den Problemen, die dadurch entstehen, was wiederum ein gefundenes Fressen für NeoNazis ist. Ich denke, wenn die Menschen, die in der Nähe von Asylbewerberunterkünften wohnen sehen, daß bei Straftaten durch Asylbewerber auch schnell reagiert wird, haben die Nazis keine Argumentationsgrundlage und verlieren an Einfluß – gerade in Vorpommern, das auch schon damals in den 30er Jahren die aktivsten Nazis hatte, die in vorauseilendem Gehorsam Juden malträtierten. Auch hier brannten in der Nacht zum 10. November die Synagogen, wurden Betsäle verwüstet, Menschen auf die Straßen getrieben, getreten, geschlagen, vergewaltigt, verschleppt und ermordet. Die Schreckensherrschaft brach sich bahn, raumgreifend und allgegenwärtig. Deutschland im Gleichschritt, schwere Stiefel zertrampelten Moral und Anstand, wer konnte, floh – und fand vielleicht Zuflucht. Und wie dankbar werden diese Menschen gewesen sein, die – irgendwo in der Welt – anständige Menschen fanden, die ihnen Brot und Obdach gaben…In Deutschland gibt es nun kaum noch Juden, aber anscheinend immer mehr Nazis. Ein rechtserblindeter Verfassungs- und Staatsschutz ist unfähig oder unwillig(oder beides), die braunen Bratzen beim Arsche zu packen, die in der vergangenen Nacht in unserer schönsten Hansestadt am Ryck alle Stolpersteine aus dem Trottoir gerissen haben. In den lokalen Nachrichten der hiesigen Zeitung ist angesichts des symbolträchtigen Datums von „einem nicht auszuschließenden politischen Hintergrund“ die Rede*würg* Wie deutlich müssen die Nazis denn noch werden, bis die Staatsmacht begreift, daß es sich sehr wohl um einen „politischen Hintergrund“ handelt. Wann werden wohl wieder Menschen aus Deutschland fliehen müssen? Und werden sie Aufnahme finden – irgendwo in der Welt? So denke ich an Deutschland in dieser Nacht und werde an einigen der fehlenden Stolpersteine ein Licht aufstellen.

Nachtrag: 17:00