WeltMusiker, VolxMusiker…

19 01 2012

ganz hervorragende Instrumentalisten, bissige Texter und g’stand’ne RampenSäue geben jetzt die Bühne frei. Sie haben Jazz auf AlpHörnern g’spuit, haben die CSU und die bayerische StaatsKirche gezankt, haben sich Auftrittsverbote beim BR und vor dem Bayerischen LandTag eingehandelt. Seit 1976 stanken sie erfolgreich gegen die domestizierte Musikantenstadlerei an, sind Träger des Göttinger Elchen und des Karl Valentin-Preises.

Berti, Karli, Christoph, Werner, Michael, Hans und und Hermann Well, die Biermösl Blosn – legen ihre Instrumente beiseite. Die CSU und die Katholische Kirche, die Schönhubers und Stoibers, die Sträuße und Seehofers  und alle braven Bürger Bayerns werden aufatmen. Alle anderen werdens mehr oder weniger bedauern und nochmal ihre CDs rauskramen oder mal im weltweiten Netz stöbern. Die Biermösl Blosn, frei übersetzt die Beerenmoos-Clique, haben überall auch außerhalb Bayerns ihre Fans, wenn die auch dreimal hinhören müssen, um das doch recht authentische Bayerisch zu verstehen. Mit feinem WortWitz stichelten sie ganz subtil in den offenen Wunden des biederen Kleinbürgertums, in den rechtsreaktionären Bastionen der Schützen- und TrachtenVereinsHuberei herum, ernteten die Begeisterung auf der einen und wüste Anfeindung auf der anderen Seite. Die Biermösl Blosn werden als Originale, die sich erfolgreich gegen den MainStream stemmten und keine wie auch immer gearteten CastingShows nötig hatten, fehlen. Gerhart Polt wird sich andere Begleiter auf der Bühne suchen und vielleicht hören wir bald, sehr bald von SoloProjekten aus dem Hause Well. Ich würde es mir wünschen, denn es sind phantastische Trompeter, Tubisten, Hornisten, Klarinettisten, Harfinisten und wahre Zauberer am AlpHorn. ZauberTrompete hörst Du auch gleich hier unten…