Roth von Grün im Schwarzen KönigReich

28 08 2011

Ton-Steine-Scherben- Mitstreiterin Claudia Roth las gestern aus ihren zwischen Buchdeckel gepreßten Lebenserinnerungen.Es ging los mit ihren eigenen Erfahrungen der US-amerikanischen GewaltJustiz, wo die Todesstrafe immer noch als das Mittel der Wahl angesehen wird, der Gewalt im Lande Herr zu werden. In ihrem Fall ging es um zwei seit Jahrzehnten in den USA lebende deutsche Staatsbürger, die bei einem Bankraub den Filialleiter dieser Bank töteten. Die USA- Justiz sprach gegen sie das TodesUrteil und sperrte sie 15 Jahre lang in den TodesTrakt. Sie selbst hat bei einer Begnadigungs- Anhörung vor dem Gericht für eine  Aussetzung der Todesstrafe plädiert, mußte aber feststellen, daß diese Anhörung nur noch pro forma stattfand und die Bestätigung des Todesurteils schon in Papier und Tüten war. Die Hinrichtung der beiden Angeklagten erfolgte wenige Tage nach der Anhörung – durch Gift-Injektion bzw. durch die GasKammer. Es war sehr berührend, solche Erfahrungen mit der Unerbittlichkeit eines JustizSystems zu hören, das mehr durch VorVerurteilungen von sich reden macht, denn durch ein faires Verfahren. Auch das ist ein Grund, den Rechtsstaat zu verteidigen, der bei allen Mängeln, die er hat besser ist als jede Diktatur, auch als die der us-amerikanischen Tea-Party und schon allemal besser als die der neuen BraunHemden, die demokratische Möglichkeiten nutzen, um im Fall ihrer erneuten Machtergreifung die Demokratie sofort zu unterbinden. Und sie erzählte über ihre Zeit bei Ton-Steine-Scherben, ihrer wilden Kommune im Norden HedwigHolzbeins. Ein interessanter Abend, der sehr schnell verging und jäh beendet werden mußte, weil der nächste Termin im BallHaus Goldfisch wartete.

Das Ganze war übrigens kein WahlKampf, denn das Publikum im Antiquariat Rose bedurfte keiner Agitation mehr*grins*