WahlKampfFinale in Greifswald

30 08 2011

Das sieht doch schonmal schwer nach dem Storch Heinar aus, der da kurz vor Schluß noch sein bestes versucht, bevor er nach Süden abfliegt, was er eigentlich schon vor 6 Tagen vor hatte. Aber was macht storch nicht alles, um Unheil zu verhindern.

Und die Krönung kam heute morgen in Form eines genialen Plakats, das gaaaaaaaaaaaaanz klein mit dem Hinweis versehen ist, keine WahlWerbung zu sein.

Am Freitag übrigens landet Storch Heinar in Schwerin mit richtig lauter Musik gegen braunen UnGeist. Mehrere Bands unter anderem auch „PolarKreis 18“ machen richtig Krach gegen Rechts und das neue Album „StorchKraft“ wird dort vorgestellt.

In diesem Sinne: Für alle in MV: Am Sonntag WÄHLEN GEHEN! ALLE! VERSTANDEN???

NachTrag um MitterN8: soweit nochmal ein bunter Mix an WahlWerbung an LaternenMasten und auf Plakaten.





Roth von Grün im Schwarzen KönigReich

28 08 2011

Ton-Steine-Scherben- Mitstreiterin Claudia Roth las gestern aus ihren zwischen Buchdeckel gepreßten Lebenserinnerungen.Es ging los mit ihren eigenen Erfahrungen der US-amerikanischen GewaltJustiz, wo die Todesstrafe immer noch als das Mittel der Wahl angesehen wird, der Gewalt im Lande Herr zu werden. In ihrem Fall ging es um zwei seit Jahrzehnten in den USA lebende deutsche Staatsbürger, die bei einem Bankraub den Filialleiter dieser Bank töteten. Die USA- Justiz sprach gegen sie das TodesUrteil und sperrte sie 15 Jahre lang in den TodesTrakt. Sie selbst hat bei einer Begnadigungs- Anhörung vor dem Gericht für eine  Aussetzung der Todesstrafe plädiert, mußte aber feststellen, daß diese Anhörung nur noch pro forma stattfand und die Bestätigung des Todesurteils schon in Papier und Tüten war. Die Hinrichtung der beiden Angeklagten erfolgte wenige Tage nach der Anhörung – durch Gift-Injektion bzw. durch die GasKammer. Es war sehr berührend, solche Erfahrungen mit der Unerbittlichkeit eines JustizSystems zu hören, das mehr durch VorVerurteilungen von sich reden macht, denn durch ein faires Verfahren. Auch das ist ein Grund, den Rechtsstaat zu verteidigen, der bei allen Mängeln, die er hat besser ist als jede Diktatur, auch als die der us-amerikanischen Tea-Party und schon allemal besser als die der neuen BraunHemden, die demokratische Möglichkeiten nutzen, um im Fall ihrer erneuten Machtergreifung die Demokratie sofort zu unterbinden. Und sie erzählte über ihre Zeit bei Ton-Steine-Scherben, ihrer wilden Kommune im Norden HedwigHolzbeins. Ein interessanter Abend, der sehr schnell verging und jäh beendet werden mußte, weil der nächste Termin im BallHaus Goldfisch wartete.

Das Ganze war übrigens kein WahlKampf, denn das Publikum im Antiquariat Rose bedurfte keiner Agitation mehr*grins*





Abends um 9

23 08 2011

… noch vor dem Zubettgehen eine kleine, feine FahrradRunde auf dem TreidelPfad nach Wieck. Aber man muß  FAHREN, denn sobald man anhält, stürzen sich Trillionen blutrönstigster StechMöcken auf den wackeren Radler. Trotzdem kurz absitzen und … Auf diesem Schiffsanleger stand ein Angler, der sich der MückenPlage vielleicht mit Knoblauch, GanJah, Alkohol oder einer Kombination aus allem erwehrte.

Der letzte BrückenZug für die späten Heimkehrer. Kein einziges Schiff lief mehr in die N8 hinaus. und ganz vorne an der NordMole, am Utkiek senkte sich die gute alte Frau Osram hinter den Horizont.
Im schwindenden Licht auf der SüdMole noch ein einsamer WurmBader, den die Fische unter der RyckOberFläche auslachten, daß man’s hören tat. Denn die sind vor den gierigen MückenSchwärmen relativ sicher.

Und nun wieder morgens um 9 und ich wünsch Euch allen einen an- und aufregenden neuen Tag.





Die Wiege der Schiffahrt

21 08 2011

2002 wurden in einer Stralsunder Baugrube drei ca. 7000 Jahre alte Einbäume entdeckt, die ältesten Wasserfahrzeuge im Ostseeraum. Die Boote waren aus Lindenholz gefertigt und zwischen 6 und 12 Meter lang. So lange sind sie unter Luftabschluß erhalten geblieben und dann kamen diese ältesten Zeugnisse der Schiffahrt ans Tageslicht – und verrotteten aufgrund unsachgemäßer Bergung und Lagerung beim Landesamt für Bodendenkmalpflege.

Jetzt aber haben Studenten der Greifswalder Universität ein solches Boot originalgetreu nachgebaut: Es ist aus Pappelholz ca. 6m lang und wiegt fast 400kg. Vierhundert Arbeitsstunden waren nötig, um aus dem PappelStamm dieses Boot zu schnitzen.  Es bietet 5 Personen Platz. Vier junge Leute stachen gestern morgen mit diesem Einbaum in SeeSie haben sich auf ein ziemlich gefährliches „Terrain“ gewagt, denn für die Boddengewässer Ost war Starkwind aus West vorhergesagt. Ein THW- Begleitboot war stets in der Nähe, um im Falle des Falles eingreifen zu können. Die Route war für die ungeübten Seefahrerinnen und Seefahrer schon recht anspruchsvoll. Sie führte erstmal die knapp 4km Ryck abwärts bis zum MaJuWi und von dort raus auf den Greifswalder Bodden, am Riems und am Koos vorbei bis nach Stahlbrode, insgesamt etwa 20 km.

Der straffe West und die recht kabbelige See sorgten dann doch für das vorzeitige Ende dieser ProbeFahrt. Der Einbaum nahm Wasser und kenterte wegen der Instabilität durch den Wassereinbruch. Gottlob ist das Wasser im Bodden an der Stelle nur hüfthoch bis knietief, so daß die „Schiffbrüchigen“ ihr Fahrzeug wieder aufrichten und auspützen konnten und ihre Fahrt fortsetzten. Die wackeren Seeleute haben ihre Kondition über- und die Strecke unterschätzt. Das THW- Boot nahm sie an Bord und den Einbaum längsseits und brachte sie sicher an Land. Heute begaben sie sich auf die zweite und letzte Etappe, die zum zukünftigen Heimathafen des Einbaums führte: dem Nautineum auf dem Dänholm, einer kleinen Insel zwischen Rügen und Stralsund. Das Nautineum ist der Teil des Deutschen MeeresMuseums, der sich mit der Schiffahrtsgeschichte und Meeresforschung befaßt.





Niemand hat(te) die Absicht, eine Mauer zu errichten….

13 08 2011

…und was im Hier und Jetzt eine von vielen TouristenAttraktionen der HauptStadt  ist, war 28 Jahre lang eine tödliche Falle für alle, die der Zweiten Diktatur in D-Land entfliehen wollten. Wo jetzt bunte Bilder an der Wand leuchten, haben stalinistische BetonKöpfe ihren Soldaten das Schießen befohlen. Schießen auf vielleicht die eigene Schwester, den eigenen Sohn.

Vor genau 50 Jahren begann der Aufbau dieses „Antifaschistischen SchutzWalls“ und er ist jetzt bunt und schrill. Und das ist gut so. Er soll aber auch uns in steter Wachsamkeit halten, denn es gibt nach wie vor noch alte (und auch wieder neue) Stalinisten, die diese Mauer gerne wiedererrichten würden. Jetzt heißt es auf BEIDE Arten Diktatur-Anhänger achten, denn es gibt sie von „LINKS“ und von „RECHTS“ und sie sind gleichermaßen gefährlich, denn sie haben noch immer funktionierende Strukturen im Land. In diesem Sinne Euch allen ein wunderbuntes WochenEnde.





PUBLIC BUUUH-ing

11 08 2011

Der feine Herr Apfel und seine Spießgesellen sind früh aufgestanden und stürzten sich gestern um 9 mutig ins WahlkampfGetümmel auf dem Greifswalder Fischmarkt. Allerdinx waren die Herren nur zu sehen – nicht aber zu hören, egal wie lautstark sie in ihre Mikrophone belferten und wie laut sie die vorbereiteten Reden vom Band aufdrehten. Ca.120 GreifswalderInnen kamen um zu buhen, zu tröten, zu pfeifen. „Pfuiii“ und „Buuh“ und „Haut ab!“ erscholl über dem Fischmarkt in einer Lautstärke, die der startender Flugzeuge nicht nachstand. Unsere Stimmen und RadauGeräte aller Art waren einfach lauter als das goebbeleske Gebrüll aus den DruckkammerLautsprechern. Irgendwann gaben die Nazis es auch auf, ihre HetzBlättchen verteilen zu wollen. Gegen 11Uhr tauchten städtische Bedienstete auf und verwiesen die NPDler auf die Erlaubnis, einen Infostand aufzubauen. Der Lautsprecherwagen war nicht erlaubt und mußte sich kurz nach 11 unter Applaus des Publikums und unter Mitnahme der Nazi-FlachZangen von hinnen trollen. Ein weiterer Versuch am Nachmitteg in Schönwalde endete auch recht desaströs für die NaziNasen. Auch hier waren die Greifswalder lauter. Unsere Polizei hatte mal wieder eher die NaziGegner im Visier als die Dumpfbratzen in ihrem weißroten Wahlkampfbus. Na gut. Wir waren ja auch viel mehr, und schon deshalb viel gefährlicher. Vor dieser Gefahr mußte die Polizei dann auch besagten Bus samt Insassen schützen und diesen von einer Tankstelle aus der Stadt geleiten.





immer noch Land unter…

8 08 2011

zum Beispiel hier am Landgraben zwischen Neddemin und Altentreptow, genau an der Grenze zwischen Mecklenburg und Pommern.

Die TollenseWiesen und die Umgebung des Landgrabens stehen unter Wasser und so wird aus dem „Land am Meer“(Pommern)  das Land unterm Meer. Da können wohl erstmal nur SeeKühe grasen. Wenn in den nächsten Tagen wieder größere RegenMengen niedergehen, müssen die Neubrandenburger Wasser aus dem Tollensesee ablassen – in Richtung Tollensetal. Schon jetzt steht das Wasser knapp einen halben Meter über Normalwasserstand und einige Bootshäuser sind nur mit StummiGiefeln zu erreichenEin paar gepflegte Schauer zogen übers Land und am späten Nachmittag eine kleine Gewitterfront mit einer respektablen Böenwalze hier in Höhe Altentreptow. Und durch die doch extreme Nässe -es ist in der Region der nasseste Sommer seit 1945 – steht oder liegt bauf vielen Äckern Roggen, Gerste und wie hier Weizen auf dem Halm, das einfach nicht eingefahren werden kann, weil die Maschinen versinken oder/und die Ähren einfach zu naß sind. Wir werden es im Herbst an den Brotpreisen merken, wie schlecht die Ernte in MV ausgefallen ist. Ja da war richtig was los am Himmel, es hat ordentlich geblitzt und wie aus Kannen geschüttet.